Tom Knight gilt als “Vater” der synthetischen Biologie

Tom Knight – Der Bio-Ingenieur

In seinem Labor am MIT entwickelte Tom Knight eine Technik, mit welcher gezielt bestimmte DNA-Bausteine hergestellt werden können. Dadurch war es nun möglich, Organismen nach Plan zu verändern und bestimmte Zellen im Labor zu züchten.

Seine Erfahrungen als Computer-Ingenieur waren bei seiner Forschung ein großer Vorteil für Tom Knight, denn die von ihm entwickelten “BioBricks” beruhen sowohl auf biochemischen Mechanismen als auch auf Methoden aus dem Computerwesen. Tom Knight faszinierte bei seiner Forschung vor allem das große Potenzial der sich nun rasch entwickelnden synthetischen Biologie. Es wollte den Bauplan verschiedener Organismen verstehen und mithilfe der von ihm entwickelten Techniken selber gestalten. Dies ist heute tatsächlich möglich und kann bereits jetzt vielfältig genutzt werden.

Aromen aus Hefe

Bereits jetzt können zuvor teure Aromen günstig mithilfe genetisch modifizierter Hefe hergestellt werden. Tom Knight integrierte hierfür die für den Geschmack des jeweiligen Produkts zuständige DNA in Hefepilze, welche dadurch das entsprechende Aroma produzieren. Die so hergestellten Hefen können wiederum vermehrt werden, so dass sie in großen Mengen hergestellt werden können.

Plastik ohne Erdöl

In Zukunft könnte es mithilfe der synthetischen Biologie möglich sein, Plastik von Mikroorganismen herstellen zu lassen. Dadurch würde die knappe und teure Ressource “Erdöl” nicht mehr benötigt werden.

Bio-Prothesen und Spenderorgane

Bei Organtransplantationen ist die Abstoßung des Spenderorgans ein häufiges Problem: Das Immunsystem erkennt die fremde DNA und bekämpft das Implantat. Daher müssen Patienten mit einem Spenderorgan ihr Leben lang Medikamente nehmen, welche das Immunsystem hemmen und haben mit schweren Nebenwirkungen zu kämpfen.

Mit der synthetischen Biologie sollen in Zukunft Organe mit der DNA des Patienten geschaffen werden, welche nicht mehr vom Körper abgestoßen werden. Hierzu wird mit einer speziellen Technik das ursprüngliche DNA-Material aus einem Spenderorgan entfernt. Die verbleibenden Strukturen werden genutzt, um sie mit synthetisch aus der DNA des Patienten hergestellten Zellen zu besiedeln. Neben Organen wie Leber, Herz oder Lunge können so auch Körperteile wie zum Beispiel eine Hand erschaffen werden.